Q&A zu Elektroheizungen und Netzlasten
Nein, elektrische Heizungen sind nicht für einen Dauerbetrieb zum Beheizen von ganzen Wohnungen geeignet. Sie dienen vielmehr als kurzzeitige zusätzliche Wärmequelle für einzelne Räume, z. B. Badezimmer. Hinzu kommt, dass das ausschließliche Heizen mit elektrischen Wärmequellen weitaus teurer ist als der Betrieb einer klassischen Gasheizung. Der Dauerbetrieb von Elektroheizungen stellt darüber hinaus auch eine technische Gefahr für die Elektroinstallationen in Gebäuden dar.
Viele Hausverteilungen und/oder Steckdosen insbesondere in Mehrfamilienhäusern sind nicht für einen dauerhaften Heizlüfterbetrieb ausgelegt. Die mobilen Elektroheizungen sind ebenfalls oftmals nur als Zusatzheizung für einen Kurzzeitbetrieb ausgelegt. Hier kann es zu Störungen, Schäden und Stromausfällen im Haus kommen. Ein Elektro-Fachinstallateur ist der richtige Ansprechpartner, um die jeweilige Installation zu prüfen. Es kann zu Überlastungen der Kabel und zu Überhitzung und/oder Auslösen von Sicherungen kommen. Im schlimmsten Fall verschmoren Anlagenteile oder es brennt.
Nein, kein Stromnetz in Deutschland ist für eine solche Belastung ausgelegt, auch nicht das Netz der Netze Duisburg GmbH. Die Netze Duisburg haben eine Projektgruppe mit Experten ins Leben gerufen und führen eine umfassende Risikobewertung für das gesamte Netz in Duisburg durch.
Die Erkenntnisse der Risikobewertung werden fortlaufend in Lageeinschätzungen eingearbeitet und es werden Maßnahmen abgeleitet, um Krisen- und Störfallsituationen bestmöglich vorzubeugen.
Sollte die von den Haushalten in Duisburg angeforderte Menge Strom größer sein als die verfügbare Menge Strom im Netz, würden Sicherheitsmechanismen greifen, um das Netz zu schützen. Wie in einem Haushaltsstromnetz auch, würden Sicherungen die Stromkreise trennen und so die Versorgung unterbrechen, um die Infrastruktur zu schützen. Eine Gefahr durch den Dauerbetrieb von Elektroheizungen besteht aber vor allem auch für die Elektroinstallationen in den Haushalten und nicht nur im städtischen Stromnetz.
Auch wenn es lokale Unterschiede der Netzstruktur geben kann, können alle Stadtteile gleichermaßen betroffen sein. Das liegt nicht nur an den Netzstrukturen, sondern auch an den Lastspitzen, die von den Haushalten erzeugt werden, wenn eine große Anzahl Elektroheizungen gleichzeitig in Betrieb sind. Es lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen, in welchen Stadtteilen oder Bezirken bei kalten Temperaturen und einer vorherrschenden Gasmangellage die Menschen auf elektrische Heizungen zurückgreifen wollen. Die Risiken liegen darüber hinaus nicht nur im Verteilnetz, sondern gerade auch in den Hausinstallationen.
Grundsätzlich gilt aber, dass Stromnetze in Deutschland nicht für eine außergewöhnlich hohe und andauernde Stromabnahme in Wohnimmobilien ausgelegt sind. Insbesondere die Gleichzeitigkeit von Strom-Abnahmen entspricht nicht den aktuellen Auslegungsparametern von Installationen und Netzen. Den Elektroherd machen zum Beispiel auch nicht alle Kunden gleichzeitig und den ganzen Tag lang an.
Den Kunden wird daher dringend dazu geraten, sich auf den ausgewogenen Betrieb ihrer Gasheizungen zu beschränken.
Verbraucherhinweise oder Hinweise zur Elektroinstallation wird Netze Duisburg GmbH nicht veröffentlichen. Das Elektro-Fachhandwerk ist hier der geeignete Ansprechpartner. Der Fachverband der Eletrotechnik, Eletronik und Informationstechnik rät ebenfalls von einem Dauerbetrieb solcher elektrischen Heizungen dringend ab: https://www.vde.com/de/presse/pressemitteilungen/2022-07-27-boom-bei-heizluefter
Für Entstörungen der Hausinstallation bis zum Hausanschlusskasten ist der Elektroinstallateur zuständig. Falls die Netze Duisburg zu einem Fehleinsatz (z.B. Störung in der Hausinstallation) gerufen werden, wir eine Gebühr in Höhe von 150 Euro (zzgl. MwSt.) fällig.